KVN 2005

26. Februar – 03. April 2005
legal / illegal
(Wenn Kunst Gesetze bricht / Art beyond Law)

24. September – 6. November 2005
BREAK on THROUGH …

Header: Guerrilla Art Action Group (GAAG), Jean Toche & Jon Hendricks – Burnt Flag, New York 1970

26. Februar – 03. April 2005
legal / illegal
(Wenn Kunst Gesetze bricht / Art beyond Law)

Eröffnung: Freitag, 25. Februar, 19.00 Uhr

Johannes Baader, Arthur Cravan, Guerrilla Art Action Group (GAAG), Abbie Hoffman, Tony Labat, George Maciunas, Ann Messner, Gianni Motti, Dennis Oppenheim, p.t.t. red, Antonio Riello, Jackie Sumell, Jean Toche, Timm Ulrichs, Georg Winter u.a.
Ort: Kunstverein Neuhausen, Schlossplatz 1, D-73765 Neuhausen/Filder

Öffnungszeiten:
Donnerstag 17 – 20 Uhr,
Samstag 14 – 17 Uhr,
Sonntag 14 – 18 Uhr
Nach Vereinbarung T. 07158 . 17 00 – 0

Künstlerliste
In der Ausstellung werden Arbeiten von ca. 20 Künstlern aus Deutschland, ltalien, Österreich der Schweiz, den USA und Kuba gezeigt:
Johannes Baader, Arthur Cravan, Guerrilla Art Action Group (GAAG), Abbie Hoffman, Tony Labat, George Maciunas, Ann Messner, Gianni Motti, Dennis Oppenheim, p.t.t. red, Antonio Riello, Jackie Sumell, Jean Toche, Timm Ulrichs, Georg Winter u.a.

fig.1 Guerrilla Art Action Group (GAAG), Burnt Flag, New York 1970
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Die Ausstellung legal / illegal zeigt Positionen, bei denen die Grenzen zwischen künstlerischer Inszenierung und politischer Tat verschwinden und künstlerische Projekte, die den Konflikt zwischen den Systemen Politik, Kunst und Leben suchen.
Ebenso werden Aktionen von Künstlern vorgestellt, die durch ihre unkonventionellen politischen Statements und ihren Humor zwangsläufig in die rechtliche Grauzone zwischen Legalität und Illegalität geraten. Die Ausstellung verdeutlicht jedoch auch, inwieweit Werte, Normen und Gesetze und deren Auslegung dem Wandel der Zeit unterworfen sind und neue Aktualität entfalten können: wie beispielsweise die von der New Yorker Guerrilla Art Action Group (GAAG) durchgeführte Verbrennungsaktion der amerikanischen Flagge 1970, die gestohlenen Konsumprodukte von Timm Ulrichs oder der halblegale Umgang mit “medizinischen” Substanzen, den die Phytoinhalations-Bar von Georg Winter dem Besucher anbietet.
fig.2 Georg Winter, Phytoinhalations-Bar 2005, Kunstverein Neuhausen/NGBK Berlin

Eine repräsentative Auswahl von Fotografien, Aktionsrelikten, Objekten, Videos und schriftlichen Zeugnissen dokumentiert künstlerische Handlungen von DADA bis zur politisch-motivierten Aktionskunst der Gegenwart, von schillernden Persönlichkeiten wie Arthur Cravan über George Maciunas bis hin zu den Aktionen des italienischen Konzeptkünstler Gianni Motti.

fig.3 Tony Labat ; Kidnap Attempt, Juni 1978, San Francisco/California ©Tony Labat
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Bei der Wahl für das Amt des Gouverneurs bewarben sich von der demokratischen Partei Kaliforniens insgesamt 19 Kandidaten. Einer davon war der Künstler Lowell Darling. Der Versuch Lowell Darling zu entführen, scheiterte, da ein zweitüriges Automobil benutzt wurde, dessen Sitze sich bei dem Handgemenge nicht umklappen ließen. Nach der gescheiterten Entführung blieb das Projekt zwei Jahre lang geheim, da Tony Labat verhindern wollte, dass die Aktion fehlinterpretiert oder politisch genutzt wird.

fig.4 Dennis Oppenheim, Violations, 1971/72  Installation mit 100 Radkappen, DVD 36„
Courtesy Dennis Oppenheim New York
Zwischen 1971 und 1972 entwendete Dennis Oppenheim 100 Radkappen von Autos, die auf dem Parkplatz vor dem Gefängnis von St. Quentin/California geparkt waren. Laut Paragraph 153, Absatz 484 des kalifornischen Gesetzbuches entsprach die Aktion einem Bagatelldiebstahl.
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fig.5 Timm Ulrichs; Stolen Objects, 1969/72  Holzkiste mit Vorhängeschloß, diverse Produkte, Courtesy Karl Ernst Osthaus Museum, Hagen

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Begleitprogramm zur Ausstellung im Kunstverein Neuhausen

Samstag, 26. Februar 2005, 14.00 Uhr
Vortrag von Hans Winkler Berlin/New York
Legale/Illegale Aktionen und das Projekt „Crime Museum“ in San Francisco.

Kunstverein Neuhausen, Schloßplatz 1, 73765 Neuhausen,
Eintritt: EUR 3,- (inkl. Getränke)
Im Anschluß an den Vortrag werden Filme gezeigt u.a.
Gordon Matta-Clark “Conical Intersect”, Paris 1975.

13. März und 3. April 2005, jeweils 16.00 Uhr
Ausstellungsgespräch und Filmvorführungen zu legalen und illegalen Aktionen von Abbie Hoffmann, Francis Gomilla, Ann Messner, Gianni Motti, u.a.
Eintritt frei

Ausstellungsidee: Hans Winkler (Berlin/New York),
Kooperationsprojekt mit der NGBK Berlin
Die Ausstellung legal/illegal ist eine Übernahme von der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) Berlin und wird im Kunstverein Neuhausen als zweite Station in Deutschland gezeigt. Weitere Stationen:in Planung: Galerie Nuova Icona, Venedig (als Herbstprogramm zur Biennale 2005 ).
Publikation
Das zur Ausstellung erschienene Buch, zweisprachig deutsch/englisch, beinhaltet Essays, Beiträge von Künstlern, Interviews und dokumentierende Texte, wie Manifeste etc. ca. 260 Seiten / 100 Illustrationen / herausgegeben von der NGBK Berlin, erschienen im Schmetterling Verlag, Stuttgart. EUR 17,-

24. September – 6. November 2005

BREAK on THROUGH …

Eröffnung:
Samstag, 24. September 2005, 19 Uhr
Projekte im Schloss und im Zentrum Neuhausens:

Öffnungszeiten:
Donnerstag 17 – 20 Uhr,
Samstag 14 – 17 Uhr,
Sonntag 14 – 18 Uhr

BREAK ON THROUGH

Konzepte ++ Architekturmodelle ++ Handlungsstücke ++ Aktionen
von und für (Alltags-) Situationen

Claudia Bosch ++ Katja Brinkmann ++ Christoph Frick ++ Susanne Hoffmann / Christoph Inderwiesen ++ Claude Horstmann ++ Helga Kellerer ++ Susanne Maute ++Stèphane Le Mercier ++ Susanna Messerschmidt ++ Barbara Lörz ++ TEAM PREKÄR: Andreas Mayer-Brennenstuhl mit Barbara Caveng und Ingo Kochwasser ++ Jürgen Palmtag ++ Stephan Potengowski und Gast: Carola Willbrand ++ Tobias Ruppert ++ Martin Schmid ++ Dorothea Schulz ++ Luzia Simons ++ ststs ++ Eva Teppe ++ Hans Winkler

Team Prekär (Andreas Mayer-Brennenstuhl, Barbara Caveng, Ingo Kochwasser), Installation und Wohnmodell für das künftige Prekariat, Oberes Schloss 2005
Fotos: ©Marko Schacher, ©Andreas Mayer Brennenstuh, ©Susanne Jakob

 

Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens zeigt der Kunstverein Neuhausen vom 24.9. – 6. 11. 2005 das Projekt “BREAK ON THROUGH”, das von einem Songtitel der Gruppe The Doors inspiriert ist. Break on Through ist keine nostalgische Rückwendung zu den “wilden Sechzigern”, sondern handelt von künstlerischen Grenzüberschreitungen, von Allianzen mit Alltagsphänomenen und -Situationen, von interventionistischen und appropriativen Strategien und ebenso von gesellschaftspolitischen Visionen. Beispielsweise zeigt das TEAM PREKÄR, bestehend aus Andreas Mayer-Brennenstuhl, der Schweizer Künstlerin Barbara Caveng und dem Architekt Ingo Kochwasser, im Zentrum Neuhausens ein aus Abfallmaterial der Wohlstandsgesellschaft erstelltes “Low-Budget” Wohnmodell für künftige Senioren: Für Menschen, die unter prekären Bedingungen leben, bietet Barbara Caveng außerdem ein A.R.M – BETT zum öffentlichen Schlafen an. Parallel dazu recycelt Stephane Le Mercier aus Neuhausener Sperrmüll Tische und Bänke für den öffentlichen Raum, Martin Schmid rekultiviert eine Bauruine zur ästhetischen Skulptektur und Stephan Potengowski eröffnet in einem mobilen Gefährt einen temporären Kunstraum.

Eröffnung: Samstag, 24. September 2005, 19.00 Uhr

Programm zur Zehnjahresfeier des Kunstvereins Neuhausen
20.15 Uhr MV-Clubraum/ Parkdeck: “ROCK und BLUSE” (Monika Nuber
22.00 Uhr Projektionen von Eva Teppe / Soundmix von Jürgen Palmtag.

Barbara Caveng, Schrankbett T.R.A.U.M – Ein Angebot zum Schlafen, Tiefgarage Schlossplatz Neuhausen

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Schrankbett T.R.A.U.M mit Gastschläfer
A.R.M – All Recycled Material befasst sich mit der privaten Umgebung des Wohnens bei zunehmend von Armut geprägten Lebensbedingungen. Seit 2004 sammelt Barbara Caveng auf Berlins Straßen “Müll” in Form von ausrangierten Möbelstücken oder Rohmaterialien aus Holz, Glas und Metall. Sie recycelt die gesammelten Materialien zu einem No-Money Möbeldesign, mit dem Ziel, nicht nur die primären Bedürfnisse zu decken, sondern Objekte der Straße in neue ästhetische Produkte zu verwandeln. Nach der Einrichtung einer Musterwohnung in Berlin Mitte mit No-Money Möbeldesign ist das im Kunstverein Neuhausen ausgestellte Bett T.R.A.U.M eine skulpturale Schrankbettvariante für den öffentlichen Raum, die den Verlust von Privatheit im Sinne eines festen Wohnsitzes und einer permanenten Schlafstatt thematisiert. Das ursprünglich in eichenfurnierte Spanplatten gefasste Bett wurde zu einem von Glas umhüllten Lichtkörper umgebaut und kann als “Angebot zum Schlafen” genutzt werden. http://www.arm.net

Das Schrankbett “T.R.A.U.M – ein Angebot zum Schlafen“ finden Sie vom
24.9. ­- 6.11. in der Tiefgarage beim Rathaus.
Es steht jedermann rund um die Uhr zum Ruhen oder Schlafen zur Verfügung.
Wenn Sie sich den öffentlichen Schlafplatz für einen bestimmten Tag/ Nacht reservieren möchten, wenden Sie sich bitte direkt telefonisch oder per email an den Kunstverein Neuhausen.
Auf Grund der kühlen Jahreszeit empfiehlt es sich, einen Schlafsack mitzubringen.

Kontakt: Susanne Jakob (mobil: 0172 · 545 13 45)
Email: kv.neuhausen@bewer.de

Helga Kellerer „Blumen für Neuhausen“ – ein Wechselspiel”(Partizipationsprojekt)
Foto: © M. Schacher/Fam. Jandt

Einladung zur Finissage der Ausstellung BREAK ON THROUGH
6. November 2005, 16.30 Uhr

Diskussion zum Thema:
Der “öffentliche Raum” schlägt zurück !
Kunstzerstörung: Vandalismus oder Teil der Rezeption?
Ort: Schloss/Rathaus Neuhausen,  Schlossplatz 1,  3. Obergeschoss

Martin Schmid, Musterputz, Intervention Bauruine, Hauffstr. Neuhausen Foto: ©Martin Schmid
Martin Schmidt Musterputz-orig

Presse
Stuttgarter Nachrichten (Marko Schacher) vom 3. November 2005.
Schacher STN