8.03 – 21.04 2002
Olaf Probst: globalocal (Grauwert Nr. 20)
10. Mai – 14. Juli 2002
Kugelkopf – Die Sammlung als Bild
29. September – 10. November 2002
DOROTHEA SCHULZ >Die Sprecher 02< (Les Voix)
15.11.2002 – 12.01. 2003
SHOP 02: Tobias Ruppert
VORTRAG
Mittwoch, 23. Oktober 2002, 20 Uhr
Raimar Stange, Berlin
Kunst als Agitp(r)op
_____________________________________________________________________________________________________
15.11.2002 – 12.1. 2003
SHOP 02: Tobias Ruppert
Objekte und Druckwerke von Tobias Ruppert
Innerhalb der jährlich stattfindenden Shop-Reihe zeigt der Kunstverein Neuhausen vom
15. November 2002 – 12. Januar 2003 Objekte und Druckwerke von Tobias Ruppert (Jg. 1968).
Die in SHOP 02 präsentierten Arbeiten kreisen um Informationen, (Pseudo-)Ereignisse und (Pseudo-)Erfahrungen, die in vereinfachter und verschlankter Form über das Medium Fernsehen allabendlich in den Privatraum dringen.
“Virtual Fruits” (2002) nennt Tobias Ruppert daher die Serie von Südfrüchten, die in handelsüblichen Obstkisten fein säuberlich eingeordnet sind. Die von einer monitorartigen Hülle umgebenen Südfruchtbilder, handgemalt in künstlich leckeren Farben sind – ähnlich wie die Naturdarstellungen der TV-Werbung – von äußerst artifizieller und aufgrund ihres Mangels an direkter sinnlicher Erfahrung auch virtueller Natur. Von einem Künstler der Fernsehgeneration wird damit die alltägliche Erfahrung der Trennung von faktischer und virtueller Realität zum Ausdruck gebracht. Die mediale Reproduktion von natürlichen Gegenständen, charakterisiert der amerikanische Soziologe Daniel J. Boorstin mit den Worten: “Das Künstliche ist bereits so alltäglich geworden, dass das Natürliche erfunden zu sein scheint”.
In weiteren mehrteiligen Druckwerken verarbeitet Tobias Ruppert Informationen und Bildmaterial des Massenmediums Fernsehen wie bei der Holz-und Linolschnittserie “Hoppla …” (2002) – oder er reflektiert die daraus resultierenden mechanischen Kommunikations- und Reaktionsschemata wie beispielsweise in der Serie “Auf – Zu – Auf” (2001). Die mit einem saloppen “Hoppla” betitelte neunteilige Katastrophen-Serie wirkt angesichts der dargestellten Unfälle und apokalyptischen Szenerien nahezu sarkastisch. Der Künsler treibt jedoch das Spiel mit der Gefühlsentleerung und Verharmlosung noch einen Schritt weiter, indem er die silhouettenartigen Katastrophenmotive in eine monitorartige Fläche von bonbonsüßer Farbigkeit setzt. Unwillkürlich lässt Tobias Rupperts “Hoppla-Serie” Parallelen zu Andy Warhols Desaster-Serie “Death in America” knüpfen, in der der amerikanische Pop Art-Künstler Material aus den Massenmedien verwertete: ohne Gefühl, ohne Mitleid – als Sinnbild der Konsum-und Informationsgesellschaft. Das Prinzip der gnadenlosen Darstellung in der bildenden Kunst ist dem der Berichterstattung in den Medien ähnlich: effektvolle Ereignisse und Katastrophen setzen auf ein kurzes Erschauern”. (SJ)
29. September – 10. November 2002
DOROTHEA SCHULZ
>Die Sprecher 02< (Les Voix)
Eröffnung: Freitag, 27. September 2002, 19 Uhr
Ort: Galerie (3.OG), Schloss Neuhausen
Die Bildserie “Die Sprecher 02” ist Teil eines linguistischen Gesamtprojekts, das die Künstlerin während ihres dreimonatigen Stipendiums 2000 in der südfranzösischen Stadt Valence realisiert hat. In der auf Fotoprints basierenden Serie werden aus dem Zusammenhang gerissene französische Redewendungen, Sprichwörter, Nachrichtenmeldungen, aber auch zufällig aufgeschnappte Banalitäten und Satzfragmente ausgewählten Sprecherfiguren in den Mund gelegt. Die Sprecherfiguren sind nippesartige Objekte und Fundstücke, die aufgrund ihrer Banalität, ihrer Farbe, ihrer Skurrilität und Indifferenz die Aufmerksamkeit der Künstlerin erregen und dann zu Sprecherfiguren transformiert werden.
In den Fotoprints treten die “Sprecher” einzeln oder in Dialogsituation auf. Sie stellen Fragen, auf die sie von ihren Dialogpartnern selten die richtige Antwort erhalten. Sie äußern Leerformeln der Alltagskommunikation.
Sie geben Befehle, produzieren akustische Signale wie beispielsweise ein blechernes “CHRENK, CHRENK” -oder sie konfrontieren den Leser mit klangvollen Lebensweisheiten: “POUR POUVOIR VOIR, IL FAUT …FAIRE CONNAISSANCE AVEC SOI-MÊME, JE SAIS.” (SJ)
Zur Ausstellung im Kunstverein Neuhausen (29. 9. – 10. 11. 2002) erscheint die Zeitung “Sprecher 02” mit Texten von 30 AutorInnen, die assoziativ oder mit parallel gelagerten Textbeiträgen auf die ihnen (im Bildteil) zugeordneten Sprecherbilder reagieren.
Zur Eröffnung am Freitag, 27. September 2002, 19 Uhr
liest der Schauspieler Stefan Charisius aus der Zeitung “Die Sprecher 02” vor.
10. Mai – 14. Juli 2002
Kugelkopf – Die Sammlung als Bild
Eröffnung: Freitag, 10. Mai 2002, 19 Uhr
Art & Language, Anselm Baumann, F.J. Chabrillat, Peter Dreher, Joseph Egan, Katharina Fritsch, Tamara Grcic, Georg Herold, Michael Jäger, Ilja Kabakov, Imi Knoebel, Jonathan Lasker, Gerhard Richter, Andreas Slominski, Gary Stephan, F.E. Walther, u.a.
Der besondere Reiz von privaten Kunstsammlungen liegt vor allem darin , dass es sich um eine subjektive, vom Sammler nach seinen persönlichen Kriterien oder obsessiven Vorlieben zusammengestellte Auswahl handelt .
Wie verhält es sich jedoch, wenn Künstler sammeln?
Sammeln Künstler anders?
Unter dem Aspekt, dass Künstler, wenn sie Kunst sammeln, dies mit speziellem Blick und in enger Verbindung zur eigenen Arbeit tun, zeigt der Kunstverein Neuhausen vom 10. Mai bis 14. Juli 2002 die Ausstellung “Die Sammlung als Bild”, die von dem in Freiburg lebenden Künstler Klaus Merkel zusammengetragen wurde.
Der Künstler und Sammler Klaus Merkel vereint in seiner Sammlung überwiegend solche Positionen, die sowohl einen direkten sinnlichen Zugang bieten als auch die Reflektion über Kunst – speziell die über Malerei – und deren Rezeption zum Thema haben.
Zur Ausstellung “Kugelkopf: Die Sammlung als Bild” erschien
in Kooperation mit der Städtischen Galerie Waldkraiburg ein Katalog. ( EUR 12,- )
Am Sonntag, 14. Juli 2002, 15.00 Uhr
Ein Gespräch mit dem Sammler Klaus Merkel statt.
8. März – 21 April 2002
OLAF PROBST
“globalocal” (Grauwert Nr. 20)
Eröffnung: Freitag, 8. März 2002, 19 Uhr
Finissage: Sonntag, 21. April 2002, 16 Uhr
Präsentation des Mc-Loop Films Nr. 6, 2001
Ort: Galerie (3. OG), Schloss Neuhausen
Ostersonntag geschlossen
Für die Ausstellung im Kunstverein Neuhausen entwickelte der in München lebende Künstler Olaf Probst eine Skulptur aus acht Stuhlobjekten, deren Oberflächen mit einer grafischen Struktur, mit dem Grauwert Nr. 20 “globalocal” furniert sind. Außerdem werden grafische Wandarbeiten, Objekte und Grauwert-Inserts in Zeitungen Bestandteil der Ausstellung sein. Die Installation im Ausstellungsraum wird ergänzt von ganzseitigen grafischen Textarbeiten, die in der “Kultur”, dem Magazin der Kulturgemeinschaft und im Gemeindeblatt der Kommune Neuhausen veröffentlicht werden, und die sinnbildlich das Verhältnis “global-lokal” spiegeln.
Neben seinen “Inseraten”, von denen inzwischen 254 in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht wurden, entwickelte Olaf Probst in den 90-er Jahren die Werkgruppe “Grauwerte”.
Grauwerte sind Text-Struktur-Gebilde, die auf unterschiedlichen Trägern wie beispielsweise auf Postkarten, Zeitungspapier, Plakaten und Tapeten u.a. in Erscheinung treten können. Für die “Carte Blanche” in der “Kultur”, dem Magazin der Kulturgemeinschaft, und im Gemeindeblatt der Kommune Neuhausen entwarf Olaf Probst die dichte, wellenartige Textstruktur “globalocal” (Grauwert Nr. 20).
Der seitenfüllende Rapport “globalocal” funktioniert hier nicht mehr nur als Träger von “Information”, sondern – ähnlich wie bei der visuellen Poesie – auch als rhythmische, ornamentale Fläche.
Zur Eröffnung am Freitag, 8. März 2002, 19.00 Uhr spricht Dr. Johannes Meinhardt.
Hinweis
Mit der Märzausgabe der “Kultur”, dem Magazin (S.32) der Kulturgemeinschaft und der Ausgabe des Gemeindeblattes der Kommune Neuhausen vom 7. März 2002 (S.3) erhalten Sie ein grafisches Kunstwerk, das Bestandteil einer offenen Edition ist.
Finissage: Sonntag, 21. April 2002, 16.00 Uhr
Präsentation des Super-8-Films “McLoop No.6”, 2001
Ort: Schloss /RathausNeuhausen,
Galerie (3.OG),
Schlossplatz 1,
73765 Neuhausen
“Globalocal” ist ein zweiteiliges Projekt, das parallel zur Ausstellung
“ich sehe nicht, dass du nicht siehst…” im FOE 156 ( München) gezeig
16. November 2001 – 11. Januar 2002
SHOP 1: Multiples – Unikate
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Ragan Arnold, Hartlieb, Kellerer, Lachièze-Rey, List, Lörz, Messerschmidt, Palmtag, Plattner, Ruppert, Schaber,
Siegel, Schlichter, Schmid, Teppe, Wild
Shop des Kunstvereins Neuhausen
Ort: Erdgeschoss, Schloss/Rathaus Neuhausen
Schlossplatz 1, 73765 Neuhausen
VERANSTALTUNGEN/ ACTIVITIES 2002
Mittwoch, 23. Oktober 2002, 20 Uhr
Raimar Stange, Berlin
Kunst als Agitp(r)op
Der Vortrag „Kunst als Agitp(r)op“ des Berliner Kunstpublizisten Raimar Stange wird jüngere künstlerische Strategien vorstellen, die angesichts Klimakatastrophe, AIDS und neoliberalealer Globalisierung zu neuer politischer Form gefunden haben. Dabei wird oftmals an Traditionen aus der Minimal -, Concept – und Pop Art angeknüpft, aber auch die Populärkultur unserer Tage wird mit ins ästhetische Visier genommen.
KünstlerInnen wie Silke Wagner, Henrik Olesen, Peter Friedl, Candice Breitz und Jakob Kolding sollen als Kronzeugen für diese artistischen Politisierungen stehen.
Ort: 1. OG (Kleiner Sitzungssaal), Schlossplatz 1, 73765 Neuhausen
Eintritt: EUR 5,- (Mitglieder des KV Neuhausen: EUR 4,-)
Sonderöffnung
Die Ausstellung “Sprecher 02” von Dorothea Schulz ist an diesem Abend ab 19 Uhr geöffnet.
15. Juni – 16. Juni 2002
documenta XI, Kassel
Die “documenta” gilt nach wie vor als wichtigstes Ausstellungsereignis zeitgenössischer Kunst. Mit dem in Nigeria geborenen Okwui Enwezor wurde nun zum ersten Mal ein Nicht-Euroäer zum Leiter der documenta ernannt. Ein längst überfälliger Schritt, und auch eine Chance, die von der Focussierung auf die reine “Westkunst” wegführt.
Rundgang durch die Ausstellung internationaler, zeitgenössischer Kunst und Teilnahme an Diskussionsforen. Leitung: Susanne Jakob
Anmeldung: Institut für Kunstvermittlung Tel. 0711-76 57 184
Samstag, 25. Mai 2002, , 10.00 – 15.00 Uhr
Gallery Hopping in Stuttgart
Auch diesmal werden wir drei Stuttgarter Galerien besuchen, eine Mischung aus renommierten Namen und interessanten Newcomern.
Rundgang mit Susanne Jakob.
Anmeldung: Institut für Kunstvermittlung Tel. 0711 -76 57 184
23. März – 26. März 2002
Amsterdam
Sonderausstellung Vincent van Gogh und Paul Gauguin
Den beiden Künstlern der frühen Moderne wird im van Gogh Museum in Amsterdam eine große Sonderausstellung mit 120 Werken gewidmet, die konzentriert die persönliche und künstlerische Entwicklung der beiden Maler durchleuchtet.
Anmeldung: Institut für Kunstvermittlung Tel. 0711 -76 57 184