
Header: Eröffnung „Rites de Passages“, 20. Juni 2009
– Pablo Wendel ZUWIDERHANDLUNGEN
– RITES DE PASSAGES
– Michael Markert CYBERPOLITICS
Der Kunstverein Neuhausen präsentiert
PABLO WENDEL ZUWIDERHANDLUNGEN
3. Oktober – 15. November 2009
Premiere am Freitag, 2. Oktober 2009, 19 Uhr
Uraufführung mit Informationen zum Projekt: Susanne Jakob im Gespräch mit Pablo Wendel.
Neue Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 14 – 18 Uhr oder nach Vereinbarung T. 0172/5451345
Während der Öffnungszeiten findet die Vorführung zu jeder vollen Stunde statt.
(Letzte Vorführung um 17.10 Uhr)
Der in Stuttgart und London lebende Künstler ist bekannt geworden durch seine medienwirksame Aktion in Xi `an /China. Während eines Studienaufenthaltes im Jahr 2006 schlich er sich in einem selbst angefertigten Kostüm in die 2200 Jahre alte Terrakotta Armee ein, um wie die musealen Kameraden als Skulptur so lange zu verharren, bis er von den chinesischen Aufsichtskräften entdeckt und weggetragen wurde.
Intensive Vorbereitungsphasen, physische Extremleistungen und waghalsige Grenzerfahrungen gehören ebenso zu Pablo Wendels künstlerischer Praxis wie Versuchsanordnungen zu physikalischen Phänomenen, das Einloggen in funktionierende Systeme und ebenso auch die gezielte Entgleisung von physikalischen Prozessen.
Für das Projekt ZUWIDERHANDLUNGEN setzte sich Pablo Wendel mit der Raumsituation und der Geschichte des ehemaligen Jesuitenkollegs auseinander. Aus der topologischen Recherche entstand ein Film, der das Kernstück der Gesamtinstallation bildet. Er ist angelegt wie eine Kriminalgeschichte, die mit einer Verfolgungsjagd quer durch das Areal der heutigen THW Bundesschule beginnt und im labyrinthischen Tunnelsystem unter der Kapelle auf ominöse Weise endet.
Offen bleibt dabei, ob der Künstler, der als Hauptdarsteller die Story vorantreibt, der Verfolgte oder gar ein Verfolger oder Suchender ist, der einem fiktiven Objekt mit extremem physischen Einsatz hinterher jagt.
Die Inszenierung bewirkt, dass die Filmszenen im Zusammenspiel mit den „live“ aufgeführten Eingriffen in den Vorführraum die Zuschauer in einen permanenten Zustand des „Suspense“ versetzt und Imaginationen von Geschichten auslöst. (SJ)
Dank an: THW-Bundesschule, Neuhausen; Rettungshundestaffel der Johanniter, Göppingen: Kommune Neuhausen; Regierungspräsidium, Stuttgart; brouwer editions, Frankfurt; Ingenieurbüro Bewer, Neuhausen, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart.
Preview: Gespräch Susanne Jakob und Pablo Wendel mit Publikum 2. Oktober 2009
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RITES DE PASSAGES
20. Juni – 26. Juli 2009
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Eröffnung am Samstag, 20. Juni 2009, 20 Uhr
Sommerfest des KVN im Außenbereich der Kapelle mit Soundtrack von Jürgen Palmtag.
Ausstellungsort: Ruppert-Mayer-Kapelle, Ruppert-Mayer-Str. 64 (Bei Egelseehalle/ Richtung Wolfschlugen) in 73765 Neuhausen/Fildern
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 14 – 18 Uhr oder nach Vereinbarung mobil : 0172/5451345
Für das Ausstellungsprojekt „Rites de Passages“ verlässt der Kunstverein Neuhausen seine Ausstellungsräume im Schloss und begibt sich in ein noch unbekanntes und unbearbeitetes Terrain in der ehemaligen Jesuitenkapelle am Ortsrand von Neuhausen. Die teilnehmenden Künstler lassen sich auf diese Zwischennutzung ein, thematisieren den sakralen Raum und erzeugen mit ihren installativen oder auch handlungsbezogenen Arbeiten Situationen des Übergangs.
Die Bezeichnung „Rites de Passages“ stammt von dem deutsch-französischen Ethnologen Arnold van Gennep (*1873 in Ludwigsburg/Württemberg), der um die Jahrhundertwende feststellte, dass es im Leben eines Individuums mehrere Übergangs- und Entwicklungsphasen gibt, die sich in Räumen und in rituellen Handlungen manifestieren. Van Genneps Erkenntnis übertragen wir auf den ungenutzten Sakralraum, der im Laufe seiner Geschichte mehrere Nutzungszustände durchlaufen hat, bis hin zur profanen künstlerischen Zwischennutzung.
Passagisten
Ragan Arnold, Beate Baumgärtner, Ulrich Bernhard, Claudia Bosch, Ingrid Hartlieb, Wolf Helzle, Claude Horstmann, Helga Kellerer, Tünde Kovacs, Stéphane Le Mercier, Barbara Lörz, Andreas Mayer-Brennenstuhl, Susanna Messerschmidt, Jürgen Palmtag, Stefan Potengowski, Eva Maria Reiner, Tobias Ruppert, Frauke Schlitz, Dorothea Schulz, Peter Sehringer, ststs, Hannes Trüjen, Mirja Wellmann, Albrecht Wild, Georg Winter, Kathrin Woerwag.
Eröffnung mit Sommerfest
Sound: Jürgen Palmtag / Performance Laura Bernhardt
Abb: 1. Laura Bernhardt 2. Hannes Trüjen 3. Ingrid Hartlieb 4. Frauke Schlitz 5. Georg Winter
MICHAEL MARKERT CYBERPOLITICS – Kybernetische Maschinen
Der in Nürnberg lebende Medienkünstler und Musiker Michael Markert (Jg. 1973) spezialisierte sich in den letzen Jahren auf Programmierung und auf die Erforschung intuitiver musikalischer Interfaces. Die von ihm entwickelten sensorischen Geräte können als Musik erzeugende Objekte oder auch als Rauminstallationen in Erscheinung treten.
Zum Wahljahr 2009, in dem unterschiedlichste politische Meinungen und Positionen in medialen Wettstreit treten, zeigt Michael Markert u.a. das interaktive kybernetische Rednerpult „Politican’s Speech“. Ausgelöst durch Körperbewegung und Gestik kann dieses Pult eine computergenerierte Sprachausgabe erzeugen und deren Parameter in Echtzeit verändern. „Der zufällig, immer wieder neu generierte Text basiert auf einer statistischen Auswertung (Markov-Chain) von Buchstaben- und Wortverteilungen einer Original-Rede. Die Sprachausgabe erfolgt in Echtzeit durch multilinguale Computerstimmen.“ (M. Markert) Die künstlerische Untersuchung befasst sich mit der Beziehung von Körperhaltung und Meinung sowie mit der menschlichen Sprache als Laut erzeugendes Instrument. In der Ausstellung kann die Interaktion zwischen Mensch und Maschine beobachtet und sollte im Selbstversuch auch erprobt werden.
Die Ausstellung ist während der Osterfeiertage 09.04. – 12.04.09 geschlossen.
Öffnungszeiten: Donnerstag 17 – 20 Uhr, Samstag 14 – 17 Uhr, Sonntag 14 – 18 Uhr
oder nach Vereinbarung T. 07158/ 17 000
Kurzbiografie
2003 Diplom Kommunikations-Design, Schwerpunkt Multimedia, GSO FH Nürnberg
2008 Diplom postgrad. der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg für Kunst und öffentlicher Raum / Public Arts (Prof. Georg Winter)
Seit 2008 Künstlerischer Mitarbeiter und Dozent an der Bauhaus Universität Weimar, Fakultät Medien
Seit 2008 Assistenz Kunst und öffentlicher Raum / Künstlerische Konzeptionen (Prof. Simone Decker), Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
Seit 2009 PhD-Studium SMARTLab, University of East London
Abbildungen: Vernissage: Eröffnungsrede von Iris Dressler, Direktorin des Württembergischen Kunstvereins;
Interaktionen der Ausstellungsbesucher
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Lange Kunstnacht zum Frühlingsbeginn am Freitag, 20. März 2009, 20 – 24 Uhr