„OUR MIND INTO A BREZEL“

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Eröffnung: Samstag, 15. Oktober, 19 Uhr

16.10. – 4.12.2016
«OUR MIND INTO A BREZEL»
Neue Sichtweisen auf Tauschmittel, Finanzwelt und Ökonomie
15. Oktober – 4. Dezember 2016

Kuratiert von/Curated by
Susanne Jakob, Kai Bauer und Hans HS Winkler

«(Geld) ist ein Zaubermittel, das alles bedeutet und doch keinerlei Wert hat. Es wird aus dem Nichts geschaffen, vermehrt sich exponentiell und bezieht seinen Wert (…) durch Mangel. Armut garantiert seinen Wert: Hätten alle genug Geld, hätte es keinen Wert».(Bernard Lietaer)

“It turns the mind into a brezel” ist ein Zitat des ehemaligen belgischen Notenbankers und Professors für internationales Finanzwesen Bernard Lietaer. Mit dieser Metapher beschreibt der ehemalige Notenbanker bildhaft die Auswirkungen des Geldes auf unser Denken und Bewusstsein. Die Gier und das Streben nach Geld lässt uns nicht mehr geradeaus denken, sondern nimmt sonderbare Verschlingungen und Verknotungen an, eben die einer geflochtenen Brezel.
In der Kunst der zurückliegenden Jahrzehnte gibt es eine Reihe künstlerischer Positionen, die sich auf diese Thematik beziehen. Auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen gibt es teilweise wenig beachtete Versuche, andere Formen des Wirtschaftens zu praktizieren. Die Grundidee von «Our Mind into a Brezel» ist, die einzelnen ökonomischen Gegenentwürfe zusammenzufassen und in einem mehrteiligen Kunstprojekt zu reflektieren.

Die eingeladenen Künstler/innen entwickeln Projekte, in denen das Finanz- und Wirtschaftssystem sowie das veränderte Verhältnis von Arbeit, Leistung und Lohn kritisch kommentiert, Konzepte zu anderen Ökonomien formulieret, und Haltungen des Verzichts, der Verweigerung und der Subversion dem Phänomen der überdrehten Finanzwelt gegenübergestellt werden.

English Version

OUR MIND INTO A BREZEL
New perspectives on the financial and economic system

October, 16 – December 4, 2016

„Our Mind into a Brezel“ is a quote from the senior bank executive and professor of international finance Bernard Lietaer: «(Money) is a magic formula, that means everything and has no value yet. It`s coming out of nothing, it multiplies exponentially and takes its value only by deficiency. Poverty guarantees its value: If all have enough money, it would have no value“.
This metaphor of the former central banker pictorially describes the effects of money on our thinking and consciousness. The greed and the pursuit of money leaves us no longer thinking straight. Rather, they assume weird tangles and knots, just of a braided pretzel.
In the art of the past decades there are several statements which relate to this subject. Also in other social fields there are some little noticed attempts to practice other (different) types of economy. The basic idea of „Our Mind into a brezel“ to combine this individual counter-proposals and to reflect it in a complex art project.

The invited artists developed projects in which the financial and economic system and the changing relationship between labor, efficiency and salary is critically commented:projects which develop concepts of other and alternative economies, projects which unmask money as a metaphor of delusion, projects which examine positions of renunciation, denial and subversion.

fig. Header: Byung Chul Kim: „Orale Gegen-Ökonomie: Eine Geld-Ess-Aktion von Judith Stepina“, Performance am 20.3.2010, im Rahmen von PERFORMANCE HOTEL, Stuttgart 2009-2010, Video DVD 2010, GIF aus 14:40 min.

fig: Lucia Dellefant, Our Future Starts Now, 2015/16 /  Chorraum:  
fig: links: Uwe Jonas/ Peter Kees/ Hans Winkler,  Wir machen mehr aus ihrem Geld,  Geldscheine geätzt  mit Schwefelsäure

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„Singing in the Capital»/«Das Kapital singen»
Konzept: Leander Schwazer
Performance: Prof. Angelika Luz/Pascal Zurek
Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Stuttgart

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«Dieser Schein verfällt»
Performance von Peter Kees

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(„Y)OUR MIND …“

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“
ACHTUNG! LIVE-SENDUNG: Ziehung der Lottozahlen während der Eröffnung am 15.10.2016, 20.00 Uhr.

fig.: Paolo Cirio,  Loophole4All,2013/16 (Internetprojekt, Installation, Videos)

fig..: Dread Scott, Money to burn, 2010, Wall Street, New York (Video)

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#1 PROJEKTE
Bereits im Vorfeld oder auch parallel zur Ausstellung sollen zum oben genannten Themenspektrum eigens dafür entwickelte Interventionen und Aktionen von den beteiligten Künstler*innen realisiert werden: Byung Chul Kim (D/COR), Lucia Dellefant (D), Rainer Ganahl (D/A/ USA); Martina Geiger-Gerlach (D), Leopold Kessler (D/A); Wermke & Leinkauf (D); Hans Winkler (D/USA), Georg Winter (D); Anke Zürn (D/CH).

fig. Anke Zürn; Goldlabor (in situ), 2016 Fotos: © Byung Chul Kim

fig. Martina Geiger-Gerlach, performen@kunstmuseen
http://www.geiger-gerlach.de/arbeitet/performen@kunstmuseen.html

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EIN FRANCHISE-PERFORMANCE-MODELL
zur professionellen Zusammenarbeit von Asylsuchenden und Kunstinstitutionen, 2014/2016

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#2 ARCHIV
Ergänzend zu diesen offenen Prozessen und situationsbezogenen Interventionen werden in einem ARCHIV Referenzprojekte aus der Vergangenheit präsentiert. Das Archiv dokumentiert künstlerische und aktivistische Positionen von den 1960er Jahren bis 2015. Dabei konzentriert sich die Auswahl auf Werke und Statements, die als Reaktion auf die Bankenkrise 2007/08 entstanden sind – oder die Gegenmodelle zur neoliberalistischen Wirtschaftsform formulieren:

Abbie Hoffman (USA), Black Mask/UATWN (USA); JSG Boggs (USA); Paolo Cirio (USA/I);; Uwe Jonas, Peter Kees & Hans Winkler (D); Janice Kerbel (CAN/UK);The KLF (UK); Gianni Motti (CH); Dread Scott (USA); Zanny Begg & Oliver Ressler (AUS/A) u.a.

fig.: Black Mask/UATWM, Wall St. is War St. 1967; Foto© Larry Fink
fig.: Abby Hoffman, Steal This Book, 1967 (© Archiv privat)

fig: Leopold Kessler, Schnorrer, 2006­/2009
Photoseria of people, i don ́t know who asked me for a cigarette. If they let me take a photo, i gave them the cigarette.  © Leopold Kessler

fig. unten:  Zanny Begg & Oliver Ressler, The Bull Laid Bear, 24 min., 2012 

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#3   THE EXECONOMIST

Zur Ausstellung gibt der KV Neuhausen eine projektbezogene Zeitung heraus. In dieser Zeitung, die dem Layout eines Wirtschaftsjournals nachempfunden ist, sollen neben Beiträgen aus dem Bereich der Bildenden Kunst auch Vertreter einer kritischen Wirtschafts- und Finanztheorie sowie Experten von «Commons» , Umverteilungs- und «Sharing» Projekten» zu Wort kommen. Mit Beiträgen von: Kai Bauer, Susanne Bosch; Heiner Flassbeck, Dietrich Heissenbüttel, Susanne Jakob, Peter Kees, Oliver Ressler/ Mike Watson, Klaus Schönberger, Joel Tauber, Hans Winkler, Georg Winter, u.v. a.) VP: 3 €

DOWNLOAD


https://www.academia.edu/38108137/EX_ECONOMIST

THE EXECONOMIST ist global unterwegs u.a. in Venedig 2.11.2016 © Hans Winkler
Ab Februar 2017 im Kunstmuseum Liechtenstein in der Ausstellung „Who Pays?“

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#4 VORTRAG & DISKUSSION

Donnerstag, 20. Oktober 2016, 19 Uhr

Prof. Dr. Heiner Flassbeck

Für die Ankündigung seines Vortrags im Kunstverein Neuhausen möchte Prof. Dr. Heiner Flassbeck nicht auf ein bestimmtes Thema festgelegt werden, sondern sein Vortragsthema der aktuellen finanzpolitischen Situation und der damit verbundenen Problemstellung anpassen.

Ort: KVN PROJEKTTRAUM, Rupert-Mayer-Kapelle , Rupert-Mayer-Str. 68
70469 NEUHAUSEN/FILDERN Anmeldung: kv.neuhausen@gmail.com

fig.: Heiner Flassbeck im Gespräch mit Dietrich Heissenbüttel, 20.10.2016

_______________________________________________________________

Der Wirtschaftswissenschaftler Heiner Flassbeck war Ende der 1990er Jahre Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen.  2003 – 2012 wechselte er als Chef-Volkswirt zur UN-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD) nach Genf/CH.
Seine wirtschaftspolitischen Standpunkte legt Heiner Flassbeck in dem gemeinsam mit der Ökonomin Friederike Spiecker verfassten Buch „Das Ende der Massenarbeitslosigkeit„ (2007) dar sowie in dem mit Paul Steinhardt gemeinsam gegründeten Online-Forum MAKROSKOP.
Die Gründe für die langjährige Wachstumsschwäche und die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland sieht Flassbeck nicht als Folge des technischen Fortschritts, der Globalisierung oder zu hoher Löhne, sondern einer nicht an der Nachfrage orientierten Politik.

„Flassbeck plädiert stattdessen für eine Wirtschaftspolitik, die keynesianischen Grundideen folgt, und fordert eine „Reform des Denkens“.  (Zit. nach Wikipedia)
http://www.flassbeck.de    http://www.makroskop.eu

Das Projekt «Our Mind into a Brezel» basiert auf einem Konzept der Kunstwissenschaftler*in Susanne Jakob (künstlerische Leitung des KVN), Kai Bauer (Stuttgart) und des Künstlers Hans Winkler (Berlin/New York).

English Version

OUR MIND INTO A BREZEL
New perspectives on the financial and economic system
October, 16 – December 4, 2016

„Our Mind into a Brezel“ is a quote from the senior bank executive and professor of international finance Bernard Lietaer: «(Money) is a magic formula, that means everything and has no value yet. It`s coming out of nothing, it multiplies exponentially and takes its value only by deficiency. Poverty guarantees its value: If all have enough money, it would have no value“.
This metaphor of the former central banker pictorially describes the effects of money on our thinking and consciousness. The greed and the pursuit of money leaves us no longer thinking straight. Rather, they assume weird tangles and knots, just of a braided pretzel.
In the art of the past decades there are several statements which relate to this subject. Also in other social fields there are some little noticed attempts to practice other (different) types of economy. The basic idea of „Our Mind into a brezel“ to combine this individual counter-proposals and to reflect it in a complex art project.

The invited artists developed projects in which the financial and economic system and the changing relationship between labor, efficiency and salary is critically commented:
projects which develop concepts of other and alternative economies, 
projects which unmask money as a metaphor of delusion, projects which examine positions of renunciation, denial and subversion.

Our Mind into a Brezel» wird gefördert von der Stiftung Kunstfonds., Kommune Neuhausen, Regierungspräsidium Stuttgart und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg.
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Abb. Peter Kees, „Dieser Schein verfällt …“, 2009 © Peter Kees
Abb.: Uwe Jonas, Peter Kees, Hans Winkler, „Wir machen mehr aus Ihrem Geld…“

verfallsstempel
Winkler-Kees


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