ORTSTERMIN #11

Der Kunstverein Neuhausen ist zu Gast im Bürgertreff im Ostertagshof mit zwei Malereipositionen
ANTON PETZ

BETTINA PRADELLA

Eröffnung: 
Donnerstag, 25. September 2025, 19 Uhr

Begrüßung: 
Barbara Lörz, Kuratorin 
«Kunst im Bürgertreff»
Grußwort: 
Dr. Brigitte Pihulak, stellvertretende Vorsitzende, KV Neuhausen
Susanne Jakob M.A., künstlerische Leitung,
im Gespräch mit Bettina Pradella und Anton Petz
Ausstellungsdauer
: 25.09. – 19.12.2025

Auf Einladung des Bürgertreffs im Ostertagshof präsentieren Anton Petz und Bettina Pradella Bildwerke, die in realistischer und figürlich abstrahierter Malweise ausgeführt sind. Die Werke zeigen Menschenansammlungen im öffentlichen Raum sowie den Widerstand und das Ringen Einzelner um Individualität und Freiheit. Sie geben jeweils eine persönliche Sicht auf die Welt und den Stellenwert des Individuums in der Gesellschaft wieder.

Abb 1: ANTON PETZ, Ornament der Masse, Öl/Leinwand

Anton Petz malt großformatige Ölbilder, die entindividualisierte, gesichtslose Massen in unterschiedlichen räumlichen Konstellationen zeigen. Zu sehen sind Menschengruppen, schemenhafte Figuren oder auch nur Silhouetten, die dicht gedrängt in Booten sitzen, sich im Parkett der Börse um die „Daily News” scharen oder in losen, ungeordneten Formationen öffentliche Plätze, Parks und Straßen besiedeln. Oftmals sind es (Nach)Bilder von Fotografien, die bereits in ähnlicher Weise über analoge und digitale Medien verbreitet wurden und sich ins kollektive Gedächtnis einprägen. In seiner Malerei verzichtet Anton Petz auf Detailschilderungen und fokussiert sich auf das Hauptmotiv, das er in einer intensiven Farbigkeit schildert. Dadurch erhalten Petz` Bilder eine neue Klarheit und eindringliche Präsenz, die jegliche Beliebigkeit medialer Bilder verloren hat.



ANTON PETZ 

*1962 in Graz/A., lebt und arbeitet in München und in Riva del Garda/IT.
https://www.anton-petz.de/aktuell/

1981–1987 Studium der Malerei Akademie der Bildenden Künste Wien/A.
1993-1997 Gastprofessor, Akademie d. Bildenden Künste, Wien
2013 Artist in Residency, Huantie Times Art Museum, Peking/
VRC.

Abb.2: Bettina Pradella „Oben gehalten“, Buntstift/Papier Abb.3: Bettina Pradella „rückblickend“

Bettina Pradella schildert in ihren Bildern menschliche Handlungen und Verhaltensweisen in Extremsituationen. Dabei bedient sie sich einer realistischen Malweise und zeigt die menschliche Figur häufig im Kampf- und Fluchtmodus: als Rückenfigur oder als Fragment, mitunter kopflos und zugemüllt mit Konsumartikeln. Der Bildraum wird dabei bis zur Formatgrenze mit Protestaccessoires, Medienmaterial und Alltagsgegenständen gefüllt. Immer wieder flattern rot-weiße Absperrbänder über die Bildfläche, Kabel und Spanngurte verwickeln sich in die Handlung. Die Dramatik dieser Verwicklungen wird durch diverse Wurfgeschosse, Gesichts-vermummung und Hände, die nach abgerissenen, geknautschten Plakaten mit Textfragmenten greifen, noch gesteigert. Die Macht und Ohnmacht des individuellen Handelns werden als Moment-aufnahme festgehalten und werfen die Frage nach dem „Wesen von Freiheit“ und ihren Grenzen auf: «Wie selbstbestimmt sind wir wirklich, wie fremdbestimmt sind wir eigentlich?»

BETTINA PRADELLA

*1980 in Köln, lebt und arbeitet in Stuttgart/DE.

www.bettinapradella.de

2007–2013 Studium der Germanistik, Universität Stuttgart
2010–2011 Winchester School of Art/University of Southhampton 2005–2012 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Cordula Güdemann und Rolf Bier.
Preise/ Stipendien
2010 Publikumspreis für gegenständliche Malerei des Bodenseekreises, Meersburg 2010 ERASMUS Stipendium für die Winchester School of Art (UK) 
2025 Perron-Kunstpreis der Stadt Frankenthal (Pfalz) in der Sparte Grafik.

Fotos. © Lucia Dellefant, © Kai Bauer, Eröffnung von ORTSTERMIN #11 im Bürgertreff am 25.09.2025

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